Studierende nähen "Sorgenfresserle" für den Ambulanten Kinderhospizdienst Neckar-Odenwald-Kreis e.V.
Am Anfang des Wintersemesters 2016/2017 sahen sich die Studierende der Pädagogischen Hochschule Schwäbisch Gmünd vor die Aufgabe gestellt, ein neues Projekt für das Seminar „Bekleidung, Mode und Gesundheit“ zu finden. Gemeinsam mit der Dozentin Martina Ordnung machte man sich Gedanken und entschied sich, die Weihnachts- und Geschenkezeit berücksichtigend, dafür „Sorgenfresserle“ für den Ambulanten Kinderhospizdienst Neckar-Odenwald-Kreis e.V. zu nähen.
Jeder hat so seine kleinen und großen Sorgen und sicherlich sind die der betreuten Familien um einiges schwerwiegender. Erwachsene haben über die Jahre gelernt, mit ihren Sorgen umzugehen. Aber Kinder haben ihre eigenen kleinen Sorgen und Nöte, welche ihnen Kummer bereiten. Aus diesem Grund entschieden sich die Studierende „Sorgenfresserle“ zu nähen. So ein Kuscheltierchen frisst die Sorgen und hilft den Kindern durch diesen psychologischen Trick, diese zu verarbeiten.
In Absprache mit der Koordinatorin, Bettina Bräunling, erfuhr man die genaue Anzahl der Kinder und erhielt durch Kooperation und durch Spendenaufrufe Material für die Anfertigung bereitgestellt. Vor allem der Spendenaufruf im Gemeindeblatt der Stadt Freiberg am Neckar stieß auf positive Resonanz und man erhielt große Mengen von gutem, wiederzuverwertendem Material. Die „Sorgenfresserle“ mussten natürlich bis zur Weihnachtsfeier genäht werden, sodass sie den Kindern als Weihnachtsgeschenk übergeben werden können. Dies stellte die Studierenden vor eine Herausforderung, die sie anfangs nicht bedacht hatten. In fünf Seminarsitzungen mussten mindestens 50 Kuscheltierchen genäht werden, und dass durch eine Teilnehmerbesetzung von 16 Studierenden. Schnell musste ein Plan her um diese Aufgabe zu meistern. Durch die hohe Produktivität der Industrie inspiriert, entschloss man sich die Einzelarbeit durch Fließbandarbeit zu ersetzen und Teams zu gründen. Jedes Team war für einen bestimmten Arbeitsschritt zuständig, wie zum Beispiel das Aufzeichnen, Zuschneiden, Nähen oder Stopfen. Außerdem erhielt man Hilfe von einer weiteren Seminargruppe. Tatsächlich stieg die Produktivität so sehr an, dass man sich für eine weitere Spende an das Kinderklinikum in Mutlangen entschied.
Die Spende an den Ambulanten Kinderhospizdienst Neckar-Odenwald-Kreis e.V. erfolgte am 7. Dezember 2016, im Rahmen einer kleinen Weihnachtsfeier an der Pädagogischen Hochschule in Schwäbisch Gmünd. Zugegen waren die Teilnehmerinnen des Seminars und eine der Koordinatorinnen des Kinderhospizes, Bettina Bräunling sowie Christel Busch, eine ehrenamtliche Hospizbegleiterin.
Erinnert man sich an frühere Projekte zurück versteht man die große Motivation der Studierenden. Ähnliche Spendenübergaben zeigten ihnen, dass diese kleinen Plüschwesen nicht nur einfache Kuscheltiere sind, sondern Kinder durch ihre Verwendung lernen ihren Ängsten und Sorgen Ausdruck zu verleihen. Des Weiteren kann es zwischen den Betroffenen ein Mittel der Kommunikation sein, da es in schwierigen und traurigen Situationen oft schwer ist seine Gefühle zu verbalisieren. Diese wichtige Funktion der „Sorgenfresserle“ kann nicht nur Kindern hilfreich erscheinen. Menschen der älteren Generation, einsame Menschen, ja sogar den Studierenden kann ein „Sorgenfresserle“ oftmals die Seele erleichtern.
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